Garten Dina Deferme
Der 4 Hektar große romantische Landschaftsgarten der Gartenarchitektin Dina Deferme gehört zu den meistbesuchten Privatgärten Belgiens. Mit der Anlage begonnen hat sie in den 90er Jahren, als sie nach einem Unfall mit schweren Brandverletzungen dieses Bauernhaus bei Hasselt in der Provinz Limburg erwarb und, sozusagen zur Rekonvaleszenz, nach und nach ihren Garten erschuf: Er zeichnet sich aus durch klare Raumaufteilung, konsequente Linienführung und prächtige Pflanzenkombinationen in den mixed borders – und das auf Sandboden! Unterstützt wird die Struktur der Anlage vor allem von sorgfältig getrimmten und unterschiedlich hohen Hecken: neben Buxus und Eiben sind es verschiedene Buchensorten (Carpinus und Fagus) sowie Hartriegel (Cornus) und Liguster (Ligustrum). Sichtachsen beziehen die umliegende Landschaft mit ein und lassen auf diese Weise den Garten noch größer erscheinen. Bäume stehen an markanten Stellen, Wege und Terrassen sind Teil dieser Struktur. Letztere – dies ein Kennzeichen aller ihrer Gartengestaltungen – liegen nicht direkt am Haus, sondern befinden sich stets ein Stück weit von ihm entfernt und werden von Grün eingefasst.
Ruhe gewinnt der Garten desweiteren durch die Handhabung von Symmetrien und Wiederholungen. Neben wiederkehrenden Farbgebungen bei den Pflanzen setzen Heckenverläufe, Stauden, Bänke, Statuen und andere Dekorationsartikel deutliche Akzente; auch die Rasenflächen, wo sich die Augen des Betrachters ausruhen können, gehören hierzu.
Stauden, in Gruppen gepflanzt und nach Blühperioden zusammengestellt, bereichern diese Atmosphäre, wobei in Dina Defermes Beeten sanfte Farbtöne vorherrschen, doch natürlich gibt es auch ein hot border. Ebenfalls ganz gezielt wählt die Gartenarchitektin Stauden aufgrund ihrer Blattstruktur und Blattfarbe aus. Folglich gibt es nicht nur „Hingucker“ während der Blütezeit, die Beete wirken durch grün- und rotlaubige Pflanzen auch voller; panaschierte Pflanzen hellen Schattenbereiche auf. So sieht man in ihrem Garten beispielsweise Kombinationen von Iris sibirica und diversen Hostas, Heuchera neben Nelkenwurz (Geum) oder Astilben, blaublättrige Hostas neben filigranen Gräsern.
Ein weiteres Gestaltungsmerkmal dieses Gartens ist die Kombination von Rosen und Clematis. Wegen deren Robustheit (auch gegen die Clematiswelke) bevorzugt die Besitzerin hierbei Sorten der Clematis diversifolia. „Wie Romeo zu Julia gehört, so gehören Kletterrosen zu Clematis“, findet sie.
Wer ihren Garten besucht, kann das Glück haben, von ihr selbst geführt zu werden – und erleben, dass – wie sie sagt – ihr Garten sie fit hält, auch noch immer heilend auf sie wirkt. Und sich von der durch und durch gekonnten Gestaltung inspirieren lassen.
Weitere Informationen unter:
www.deferme.be (auch auf deutsch)